Das Gasteinertal ist 40 km lang. Die drei Tourismuszentren Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein beherbergen im Winter und Sommer zahlreiche Gäste. Mit der Errichtung der Tauernbahn von Schwarzach/St. Veit bis Spittal an der Drau in den Jahren 1905 bis 1909 stieg die Zahl der Kurgäste und Touristen stark an. Kaiser Franz Joseph II eröffnete im Juli 1909 die Fortsetzung der Bahnlinie von Bad Gastein bis Spittal an der Drau.
Ein wesentlicher Grund für das steigende Ansehen Gasteins im Laufe der Zeit war das Thermalwasser, das wohl schon in frühgeschichtlicher Zeit in einfachen Becken genutzt worden sein dürfte. Einen ersten Badebetrieb im heutigen Sinn markiert das Jahr 1350, in welchem sich ein Bürger namens „Fritzel“ mit dem Zusatz „in Baden“ (bei den Bädern) in die Leibsteuerliste eintrug. Im Wildbad Gastein im heutigen Bad Gastein wurde zu jener Zeit das Wasser in Holzleitungen von den Thermalquellen in die Kurbäder geleitet.
Zur Zeit des hl. Ruperts, den ersten Bischof von Salzburg, war das Gasteiner Tal noch wild verwachsen und kaum begangen. Bei den warmen Quellen waren wohl nur Jäger anzutreffen.
Von der Entdeckung nun nachfolgend eine Kurzfassung der Sage..
Inmitten der Wildnis lebten die zwei fromme Einsiedler Primus und Felician. Ihnen waren die heißen Quellen und deren wundersame Heilkraft wohl bekannt.
Über die Höhe der „Drei Waller“ waren Jäger gekommen, die ein flüchtiges Wild verfolgten. Der Hirsch war von einem Pfeil der Jäger getroffen und so folgten sie der blutigen Fährte. Am mächtigen Wasserfall angekommen lichtete sich der Wald und aus einer Felsspalte drang heißer Dampf. Die frommen Einsiedler wuschen mit dem warmen Wasser die Wunden des Tieres und baten die adeligen Jäger, den edlen Hirsch nicht zu töten und stattdessen die Heilkraft des warmen Wassers nach draußen in die Welt zu tragen, um allen kranken, leidenden Menschen Heilung und Genesung zu ermöglichen.
AUF DEN SPUREN DER KAISERIN ELISABETH
Kaiserlich und königliche Hoheiten wie Kaiserin Elisabeth, Kaiser Wilhelm und Erzherzog Johann waren Kurgäste in den Heilbädern von Bad Gastein und wurden für ihre Treue mit Promenaden belohnt, die ihre Namen tragen. Kaiser Wilhelm I reiste 20-mal zur Kur nach Bad Gastein. Seine noble Absteige, das Badeschloss im Ortszentrum, lag nicht weit von seiner nach Ihm benannten Promenade. Gegenüber im mondänen Hotel Straubinger logierte Kaiser Franz Joseph. Seine Gattin Kaiserin Elisabeth mied die Öffentlichkeit, wenn es sich einrichten ließ. Ihre Welt waren die einsamen Berge. Die nach ihr benannte Promenade wurde in den Jahren 1889/90 errichtet und verbindet entlang der Ache den stillen Bergwerksort Böckstein mit dem Weltkurort Bad Gastein.
Durch das Gasteinertal führte bereits im Altertum eine Römerstraße über die 2450 Meter hohen Pässe der Tauern. Der wirtschaftliche Höhepunkt wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts erreicht. Drei einheimischen Großgewerkenfamilien dominierten den Edelmetallbergbau in Gastein und in Rauris. Im Jahr 1557 berichten Aufzeichnungen des Erzbistums von 830 Kilogramm Gold und 2,723 kg Silber. Ein halbes Jahrhundert später kam der Goldbergbau aber dann zum Erliegen. Die Montansiedlung mit den bergmännischen Anlagen wurde ab 1745 am Reißbrett geplant und in den Folgejahren verwirklicht.
Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde versucht, den Goldbergbau im Gasteinertal zu reaktivieren. 1940 wurde der Radhausberg mit einer neuen Stollenführung die alten Erzgänge unterfahren, um so wieder auf fündige Gangklüfte zu stoßen und an die Erfolge vergangener Zeiten anzuknüpfen. Bei der Erkundung wurde jedoch kein Gold gefunden. Zu den Gewinnern der Suche gehörten jedoch die einfachen Bergarbeiter.
Die Böcksteiner Kirche Maria vom guten Rat wurde in den Jahren 1764 bis 1766 im Auftrag von Erzbischof Sigismund von Schrattenbach erbaut. Auf dem Kirchenhügel steht das 1880 fertiggestellte Jagdschloss des Grafen Rudolf von Czernin, das 1902 ausbrannte, aber mit geringfügigen Änderungen wieder errichtet wurde.
Gasteiner Heilstollen
Die auf die Gesundheit positive Wirkung wurde zu Beginn des 2. Weltkrieges bei Stollenarbeiten zufällig entdeckt. Statt Gold entdeckte man bei den Bergarbeitern trotz der anstrengenden Arbeit im Berg eine wesentliche Besserung ihrer körperlichen Beschwerden. Sie gaben an, ihre rheumatischen Beschwerden, entzündlichen oder durch Verschleiß bedingten Gelenkprobleme, aber auch Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale und selbst Hauterkrankungen während der Arbeiten im Stollen verloren zu haben. Das war somit der Beginn des weltweit einzigartigen Gasteiner Heilstollens.
Astenalm
Die Astenalmen erreicht man von Böckstein gemütlich in einer Stunde und befinden sich unterhalb des Eingangs zum Heilstollen. Die 300 Jahre alte obere Astenalm wurde außen im Originalzustand erhalten.
Nach Sportgastein kommt man beginnend in Böckstein über eine mautpflichtige Straße. Die gemütliche Rundwanderung im Gasteiner Nassfeld beginnt beim großen Parkplatz beim Valeriehaus und führt an zahlreichen bewirtschafteten Almhütten vorbei. Besonders empfehlenswert ist die Schareckalm, welche auf einem Hügel rechts vom Weg liegt. In weiterer Folge gelangt man zur Pottingeralm und Moisesalm. Die Veitbauernalm ist die letzte Alm am Ende des Talbodens. Hier beginnt auch der Anstieg zur Hagener Hütte.
Die Hagener Hütte auf 2446 Seehöhe wurde oberhalb des alten Tauernhauses mit Aussicht auf die Goldberg- und Ankogelgruppe an der Scheitelstelle eines alten Säumerpfades errichtet.
Der landschaftlich großartige Übergang verbindet das Gasteiner Nassfeld (Salzburg) mit dem Mallnitzer Tauerntal (Kärnten) und folgt dabei den Spuren einer historischen Römerstraße.
Für die Überquerung benötigt man ca. 6 Stunden.
Der Stubnerkogel ist der Aussichtsberg schlechthin. Besonders spektakulär ist die 140 m lange Hängebrücke bei der Bergstation. Auf der Aussichtsplattform kann man an klaren Tagen sogar den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner, sehen. Ein weiteres Highlight ist der Felsenweg.
Die Wanderung zum Zittrauer Tisch erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Sie startet bei der Bergstation Stubnerkogel und führt entlang des Bergkammes auf den Gipfel des Zittrauer Tischs.
Der Gipfel des Zittrauer Tischs bietet einen 360 ° Panorama Rundumblick auf das ganze Gasteinertal Der Weg führt weiter zur Miesbichlscharte und zum Unteren Bockhartsee. Von der Bockhartseehütte aus sieht man besonders gut den Talboden von Sportgastein mit all seinen Almhütten. Gehzeit ca. 3 ½ Stunden.
Der Graukogel ist eine leichte Wanderung von 2 ½ Stunden, beginnend bei der Talstation des Sesselliftes. Mit dem 1946 errichteten Sesselliftes kann man zur Bergstation in 1954 m Seehöhe zur Graukogelhütte fahren. Hier beginnt auch der Zirbenweg mit Zirbenbäumen, von denen manche Bäume 250-300 Jahre alt sind. Weitere Wandermöglichkeiten sind der Hüttenkogel, der teilwiese ausgesetzte Gipfel des Graukogel und der Palfnersee.
Wintersport am Graukogel
Nach der Errichtung einer FIS-Strecke am Graukogel 1951 wurde das erste Silberkrugrennen des Skiclubs Bad Gastein durchgeführt. 1958 wurden die Schi-Weltmeisterschaften in verschiedenen Disziplinen für Damen und Herren in Bad Gastein am Graukogel ausgetragen.
Ein weitere großartige Bergwanderung auf den Graukogel beginnt im Kötschachtal. Nach einem ca. 3 ½ stündigen Aufstieg erreicht man den malerisch gelegenen Reedsee. Über die Palfnerscharte (2.321m) gelangt man über den Palfnersee zur Bergstation der Graukogelbahn der Bergbahn.
Der 7 km lange Gasteiner Höhenweg wurde in den Jahren 1934 bis 1938 angelegt. Er kann in Bad Hofgastein beim Friedhof oder in Bad Gastein am Ende der Kaiser Wilhelmpromende begonnen werden. Der Fußweg führt abgesehen von einem kurzen Anstieg beim Friedhof in Bad Hofgastein meistens flach in leichter Anhöhe durch Bergwälder und durch die Gadaunerer- Schlucht.
Beleuchtete Tunnel mit interessanten Informationstafeln direkt unterhalb eines Wasserfalls ermöglichen die einfache und dennoch spektakuläre Durchquerung der Gadaunerer Schlucht. Der Höhenweg ermöglicht eine schöne Aussicht auf das Gasteiner Tal und Bad Gastein. Für diese gemütliche Wanderung benötigt man ca. 2 bis 2 ½ Stunden.
Die Rückfahrt zum Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab dem Busbahnhof in Bad Hofgastein bzw. Bad Gastein möglich.
Der Gamskarkogel gilt als der höchste Grasberg Europas. Direkt auf dem Gipfel des Gamskarkogels in 2.467 m befindet sich die Gamkarkogelhütte. Der steirische Erbprinz Erzherzog-Johann hat diese 1828 als Schutzhütte errichten lassen. Die Gamskarkogelhütte selbst gilt als eine der ältesten Schutzhütten der Ostalpen. Im ältesten Teil befindet sich heute die Küche. Der Rundumblick ist fantastisch, ebenso beeindruckend sind die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge.
Der Gamskarkogel ist über die Poserhöhe und die Tofererscharte in 4 Stunden erreichbar. Ein weiterer Aufstieg ist beginnend beim Annencafe in Bad Gastein über die Rastötzenalm möglich. Gehzeit zur Rastötzenalm ca. 1 ½.
Die Rastötzenalm liegt im Gemeindegebiet von Bad Hofgastein. Man kann mit dem Auto bis zum Annencafe fahren. Von dort geht man ca 1,5 Stunden zur Rastötzenalm.
Die Poserhöhe liegt auf 1500m und ist in einer ca. 1,5 stündigen Wanderung vom ehemaligen Hotel Grünen Baum oder nach dem Cafe Gamskar zu erreichen. Oben hat man einen herrlichen Blick übers Gasteinertal.
Die Schlossalm in Bad Hof Gastein bietet einige familienfreundliche Rundwanderwege und ist im Winter zusammen mit dem Stubnerkogel ein weitläufiges Schigebiet.
Die Wanderwege auf das Fulseck und die umliegenden Gipfeln wie dem Kreuzkogel und dem Schuhflicker führen sowohl vom Gasteinertal als auch vom Großarltal hinauf. Besonders sehenswert ist der Spiegelsee.
Bad Hofgastein ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen wie den Höhenweg nach Bad Gastein, den Gamskarkogel oder die Schloßalm. Das Ortszentrum lädt mit seinen zahlreichen Cafes und Geschäften zum Flanieren und Entspannen ein. Ein besonderer Ort der Entspannung nach einer Wanderung oder einem Schitag ist die Alpentherme. Im Sommer kann man in Österreichs ersten Thermalwasser schwimmen.
Rund um den Altausseer See
Eine 7 km lange gemütliche Wanderung um den See. Gehzeit 2,5 Stunden. Einkehrmöglichkeiten bei der Seewiese.
Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Bad Aussee und folgt abgesehen von einem kurzen Anstieg in den Ortsteil Sarstein, ca 200 Höhenmeter, der Koppentraun. Nach dem Abstieg von Sarsgtein überquert eine Hängebrücke die Koppentraun. Nun wandert man ca. 6 km auf der ehemaligen Eisenbahntrasse durch das Koppental. Diese wurde im Jahre 1897 durch ein Hochwasser zum Teil weggerissen und durch eine neue, höher gelegte Trasse ersetzt. Bei der Mitte des Weges gibt es bei der "Schutzhütte Koppental" eine Einkehrmöglichkeit. Am Ende der Wanderung kann die Koppenbrüllerhöhle besichtigt werden.
Der Rückweg kann mit der Bahn bei der Haltestelle Koppenrast angetreten werden.
Tressenstein mit Tressensteinwarte
Eine kleine Wanderung auf den 1.200 m hohen Tressenstein. Ausgangspunkt ist entweder Bad Aussee bzw. Altaussee über den Tressensattel mit schönem Ausblick auf die Trisselwand und den Altausseer See. Am Gipfel hat man einen wundervollen Ausblick auf 2 Seen, den Grundlsee und Altausseer See, sowie die umliegenden Berge, wie das Dachsteinmassiv und das Tote Gebirge.
Gehzeit ca. 3,5 Stunden.
Rund um den Grundlsee
Rund um den Grundlsee sind es ca. 14 km und ca. 4,5 Stunden Gehzeit.
Abstecher zum Toplitzsee
Der Toplitzsee befindet sich ca. 2 km vom Ortsteil Gössl am Ende des Grundlsee entfernt.
Empfehlenswert ist auch die Bootsfahrt über den See zum Kammersee.
Gehzeit ca. 2 Stunden